Um 5.30 h wurden wir wach. Es war überraschend ruhig geblieben in der Nacht. Schnell standen wir auf, machten das Auto startbereit und fuhren vor dem Frühstück um 5.45 h los zum Yanchep Nationalpark. Dort kamen wir um 6.00 h an. Die Sonne schien schon, aber es herrschte noch eine angenehme Temperatur. An der Eingangspforte saß niemand, so dass wir einfach rein fahren konnten. Gleich suchten wir den ca. 2 km langen Trail, der um den See herumführt. Dort saß ein Nachtreiher (Nankeen Night Heron) regungslos auf einem über das Wasser hänhenden Ast und wartete auf Beute. Zahlreiche Teichhühner pickten im Gras nach Futter suchend. Auch ein Purple Swamphen suchte nach Futter. |
Einige Papageien (Australian Ringnecks) durchstreiften das hohe trockene Gras am Boden, ebenfalls auf Futtersuche. Etliche Kängurus hoppelten schon herum. |
Auf dem Trail konnten wir beobachten, wie zwei Wallabys seelenruhig das frische grüne Gras ausrupften und sich dabei in keiner Weise von uns stören ließen. |
Im weiteren Verlauf des Trails sahen wir zunächst einige kleine Fantails und ganz plötzlich war er da, der sehnlichst erwartete Splendid Fairy-wren im Prachtkleid. Tomoko war glücklich. |
Leider verschwand der kleine Kerl wieder schnell im dichten Unterholz. Langsam wanderten wir weiter und tatsächlich konnten wir im weiteren Verlauf des Trails noch zwei weitere Splendid Fairy-wrens sehen. Ich entdeckte noch einen Kuckuck, offensichtlich einen Fan-tailed Cuckoo. Diese Wanderung hatte sich wirklich gelohnt. Um 8.10 h waren wir wieder am Ausgangspunkt angekommen. Auf dem frischen grünen Gras tummelten sich wieder Wallabys und diverse Wasservögel. Eine besonders schöne Ente (Australian Shelduck) schlief im Gras. |
Wir trafen auf einige Corellas. Neben Little Corellas waren auch einige der selteneren Long-billed Corellas mit rosa Bruststreifen und längerem Schnabel zu sehen. |
Nach einer kleinen Ruhepause auf einer Bank, meine linke Achillessehne schmerzte stark, fuhren wir glücklich zum Caravan-Park zurück und machten Frühstück. Die große Gruppe neben uns war in der Zwischenzeit schon abgereist. Tomoko machte Rösti mit Spiegelei und Tomate, was auch die Fliegen wieder in großer Zahl anzog. Wir konnten nur mit über den Kopf gezogenen Fliegenschutznetzen essen. |
Um 10.15 h waren wir startbereit zu unserer letzten Etappe nach Perth. Wir fuhren durch endlose seelenlose Neubaugebiete, die teilweise erst im Entstehen waren. Hier möchten wir nicht unbedingt wohnen. Je mehr wir uns Perth näherten, umso stärker wurde der Verkehr. Ich hatte die Küstenstraße gewählt, in der Hoffnung irgendwann auf einen Caravan-Park zu stoßen. Nach endlosen Ampelstopps waren wir im Westen an Perth vorbeigefahren, ohne einen Caravan-Park zu finden. Tomoko erinnerte sich an ein Visitor-Center im Kings Park. Als wir dort ankamen, konnte man uns leider auch nicht weiterhelfen. Die freundliche Dame dort konnte uns nur Näheres zum Kings Park sagen, wusste aber sonst nicht allzu viel. Also fuhren wir wieder ab Richtung City auf der Suche nach einem Café. Wir erinnerten uns an die Stelle, wo wir im Februar mit Sandra und Jay einen Eiskaffee getrunken hatten. Wir fanden auch die Stelle und das Café mit Namen "Partisan". Es gab großartigen Kuchen, einer der besten der ganzen Reise, allerdings auch mit 9,- $ !!! für ein Stück der teuerste. Das Wetter war herrlich frühlingshaft warm. Viele Bäume standen in voller Blütenpracht. |
Im Café konnte man uns auch ein richtiges Visitor-Center empfehlen, das wir gleich mal ansteuerten. Hier erhielten wir Klarheit. In der City von Perth gibt es keinen Caravan-Park, nur außerhalb. Zwei kamen in Frage. Wir entschieden uns für den Central Caravan-Park in Ascot, ca. 7 km östlich von Perth. Mein GPS fand die Straße nicht, so dass wir etwas hilflos umherirrten. Irgendwie fanden wir Ascot und landeten auf einer Pferde-Rennbahn (daher vielleicht auch der Name Ascot). Ein sehr hilfsbereiter Wächter dort holte seinen Stadtplan und mit seiner Hilfe fanden wir endlich die richtige Adresse. Jetzt ging es schnell. Gegen 15.50 h hatten wir endlich den Caravan-Park gefunden, ziemlich erschöpft. Wir blieben erst mal ein Viertelstündchen in unseren Sesseln sitzen. Ich telefonierte mit Sandra und verabredete mit ihr, dass sie und Jay uns um 18.00 h hier abholen. Wir wollen gemeinsam essen gehen. Ich fing schnell mit meinem Tagebuch an. Tomoko duschte schon, was ich dann auch noch tat. Kurz vor 18.00 h kamen Sandra und Jay. Nach einer herzlichen Begrüßung fuhren wir zusammen nach South Perth in das uns schon von unserer letzten Reise wohlbekannte Thai-Restaurant. Das Essen war wieder hervorragend. Tomoko und Sandra aßen Pad Thai vegetarisch, Jay ein Green Curry und ich ein Red Curry. Dazu tranken wir unser mitgebrachtes Bier aus unserer Kühlbox. Das ist für uns Europäer immer wieder aufs Neue ungewöhnlich, dass man in ein Restaurant, das keine Lizenz für Alkoholausschank hat, seine eigenen Getränke mitbringt. |
Die Zeit verging bei intensiven Gesprächen, fast ausschließlich auf Englisch, wie im Fluge. Kurz nach 20.00 h verließen wir das Restaurant wieder. Sandra und Jay brachten uns zum Caravan-Park zurück. Wir verabredeten uns noch für den nächsten Tag, bevor wir uns sehr herzlich verabschiedeten. Zurück in unserem Auto schrieb ich noch mein Tagebuch fertig. Danach schauten wir unsere Fotos an und gingen gegen 21.45 h schlafen. |